Hagebuttenmarmelade selber machen - Grundrezept

Allgemeine Informationen zur Hagebutte

Hagebuttenmarmelade - Hagebutten in einer Schale

Du kennst sie bestimmt – spätestens im Herbst leuchten sie an den Rosensträuchern: die roten Früchte der Hagebutte. Die Hagebutte (auch bekannt als Hägen, Hiefe, Hiffen, Hiften, Rosenäpfel, Hetschhiven, Hetscherl, Hiven, Hetschepetsche oder Mehlbeere) ist eine ganz besondere Frucht. Sie enthält den Samen der Rose und gehört – genau wie die Erdbeere – zu den Sammelnussfrüchten. Das bedeutet, sie besteht aus vielen kleinen Nüsschen. Die sind für dich aber erstmal weniger interessant.

Spannender ist die Hülle der Hagebutte, die aus meist rotem Fruchtfleisch besteht. Und das hat es in sich: Es enthält besonders viel Vitamin C – dazu noch Vitamin A, B1 und B2. Je nach Standort, Lagerzeit, Pflückzeitpunkt und Rosenart kann der Vitamin-C-Gehalt bei etwa 1250 mg pro 100 g Hagebutten liegen. Zum Vergleich: Die Zitrone bringt es nur auf 53 mg, die Apfelsine auf 50 mg und der Apfel gerade mal auf 12 mg. Die Hagebutte ist also eine echte Vitamin-C-Bombe.

Jetzt kommt leider die schlechte Nachricht: Beim Kochen geht ein großer Teil des Vitamin C verloren. Marmelade enthält am Ende nur noch etwa 50 mg pro 100 g. Wenn du dir also wirklich etwas Gutes tun willst, dann iss die Hagebutte frisch und roh direkt vom Strauch. Die Kerne solltest du vorher natürlich entfernen. So kommst du in den vollen Genuss des hohen Vitamin-C-Gehalts.

Was kann die Hagebutte noch: Linderung der Schmerzen bei Arthrose, Gicht und Rheuma

Die Hagebutte kann gegen Arthroseschmerzen helfen. Es wird dazu die Geschichte erzählt (Ob sie wirklich war ist weiß ich nicht), dass der Bauer Erik Hansen aus Dänemark sehr unter den Schmerzen seiner Arthrose litt. Eines Tages bekam er von einer Nachbarin Hagebuttenmarmelade geschenkt, welche er jeden Tag aß und feststellte, dass die Schmerzen weniger wurden. Er hat diese dann nach einer speziellen Art getrocknet und ein Pulver daraus hergestellt. Dann baute er geeignete Hagebutten großflächig an und verkaufte das Pulver gewerbsmäßig. Soweit die Story. Richtig ist auf jeden Fall, dass die Hagebutte Stoffe besitzt, welche Entzündungen lindern und freie Radikale bekämpfen können. Neben Vitamin C ist dafür auch der Stoff Lycopin verantwortlich., sowie Galactolipide. Dazu gibt es auch entsprechende wissenschaftliche Studien. Man kann das Ganze auch als fertiges Pulver kaufen. Dennoch ist es vorteilhafter, ein reines Naturprodukt zu verwenden.

Falls du es mal ausprobieren möchtest:

Hagebuttenpulver bei Amazon kaufen*

Was benötigst Du für die Herstellung von Hagebuttenmarmelade?

Material und Zutaten:

  • ca. 2 kg Hagebutten
  • 1 Zitrone
  • 1 Packung Gelierzucker 1:1 oder 2:1 (3:1)
  • Optional: 3 Apfelsinen
  • vier saubere Twist-Off Marmeladengläser
  • Waage
  • Messer
  • Flotte Lotte oder Sieb
  • Schnellkochtopf oder Kochtopf
  • Holzquirl
  • Holzlöffel
  • Zitronenpresse

Passende Gläser zum Abfüllen:

Als Erstes brauchst du Gläser. Am besten eignen sich dafür Twist-Off-Gläser (also Schraubgläser mit Nockendrehverschluss). Wenn du ohnehin jeden Morgen gekaufte Marmelade isst, kannst du einfach die leeren Gläser sammeln. Twist-Off-Gläser öffnest du durch Drehen – dabei entsteht ein typisches Plopp-Geräusch. Wenn du die Gläser später für die Marmeladenherstellung verwenden möchtest, solltest du sie auf keinen Fall mit Werkzeugen öffnen, die den Deckel beschädigen könnten. Sonst ist die nötige Dichtheit später nicht mehr gewährleistet.

Die gesammelten Gläser reinigst du am gründlichsten im Geschirrspüler im Standardprogramm. Falls Deckel oder Glas danach noch nicht sauber sein sollten, wasche sie einfach per Hand im Spülwasser nach. Am besten wiederholst du die Reinigung kurz vor der Benutzung, denn beim Stehen können sich wieder Keime bilden.

Vergiss nicht, den Geschirrspüler nach dem Spülen zu kontrollieren. Die Etiketten von Marmeladengläsern lösen sich nämlich oft während des Spülgangs und können das Sieb verstopfen.

Alternativ findest du zur Einkochsaison auch passende leere Twist-Off Einmachgläser* im Handel. Wenn du aber Geld sparen möchtest, ist die Lösung mit alten Marmeladengläsern ideal.

Gelierzucker für Deine Marmelade

Jetzt benötigst Du Gelierzucker. Das ist die schnellste Möglichkeit, um zur Marmelade zu kommen. Zur Konservierung brauchst Du Zucker und zum Gelieren Geliermittel in Form von Pektin. Du kannst alles selbst einzeln mixen, aber schneller geht es mit Gelierzucker.

Varianten des GelierzuckersMarmelade selbst machen Gelierzucker 2:1

Von Gelierzucker gibt es drei mir bekannte Varianten: 1:1, 1:2 und 1:3. Die erste Zahl bezeichnet den Zuckeranteil und die zweite Zahl den Fruchtanteil:

  • 1:1: Hier kommt auf einen Teil Frucht ein Teil Zucker. Das ist ganz schön heftig und lässt Deinen morgendlichen Brotaufstrich recht schnell zur Kalorienbombe werden.

  • 2:1: Besser ist es mit 2:1, also zwei Teile Frucht auf einen Teil Zucker.

  • 3:1: Wenn Du ganz wenig Zucker und viel Frucht möchtest, greifst Du zu 3:1.

Konservierungsstoffe

Wichtig: Da bei 2:1 und 3:1 der Zuckeranteil geringer ist als für die Konservierung notwendig, werden diesen Produkten Konservierungsstoffe wie reine Sorbinsäure (E200) oder Kaliumsorbat (E202) zugesetzt. Zusätzlich enthält der Gelierzucker meist Zitronensäure als Säuerungsmittel und etwas Pflanzenöl.

Pektin und seine Bedeutung

Das Geliermittel Pektin kommt auch natürlicherweise in den Früchten vor, vor allem in Früchten mit härteren Bestandteilen, wie zum Beispiel Äpfeln oder Zitrusfrüchten. Auch das im Gelierzucker enthaltene Pektin wird meist aus Äpfeln oder Orangen gewonnen.

Haltbarkeit und Verwendung

Wichtig ist, dass Pektin bei der Lagerung an Wirksamkeit verliert. Verwende daher den Gelierzucker nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht mehr, oder nur für Früchte mit ohnehin hohem Pektingehalt. Du kannst den Zucker aber ohne Probleme für andere Zwecke im Haushalt verwenden.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gelierzucker die einfachste und schnellste Methode ist, um Marmelade herzustellen. Es gibt verschiedene Varianten, die sich je nach Zuckergehalt unterscheiden. Achte darauf, die Haltbarkeit des Pektins zu berücksichtigen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Du kannst Gelierzucker unkompliziert in der Küche verwenden – sei es für Marmelade oder andere süße Leckereien!

Gelierzucker bei Amazon kaufen*

Hagebutten ernten

Du hast jetzt also Gläser und Gelierzucker. Nun benötigst Du nur noch die Früchte, die Hagebutten. Falls Du welche im eigenen Garten hast, dann ist das am einfachsten. Grundsätzlich sind alle Hagebutten, zumindest theoretisch, zur Herstellung von Marmelade geeignet. Giftige Hagebutten gibt es nicht.

Hagebutten in der Natur

Bei den Rosen gibt es viele verschiedene Sorten – weltweit etwa 150 und davon in Europa etwa 30 Arten. Falls Du keine im Garten hast, dann kannst Du in die freie Natur wandern. Tun das am besten schon im Juni, denn dann blühen die Rosen und Du kannst die Sträucher schon von weitem erkennen. Merke Dir die Standorte genau, damit Du im Oktober/November mit der Ernte beginnen kannst.

Die Hundsrose und ihre Eigenschaften

Am bekanntesten ist wohl die Hundsrose. Diese findest Du überall an Wegrändern und Wiesen. Die Sträucher werden etwa bis 3 Meter hoch und sind meist gut bestachelt. Die Früchte sind leuchtend rot und länglich (auch eiförmig) und haben keine Kelchblätter. Diese Hagebutten sollten Dein Ziel sein, da sie weit verbreitet sind und einen sehr guten Geschmack haben.

Hagebuttenmarmelade Blüte der Hundsrose Wildrose

Vor allem an der Ostseeküste und der Nordseeküste gibt es auch die Kartoffelrose. Diese bekommt sehr große Hagebutten, was den ganzen Sammel- und Verarbeitungsprozess stark vereinfacht. Der Geschmack wird jedoch eher als fad beschrieben. Nach meiner eigenen Erfahrung (ich komme von der Ostseeküste) werden die Früchte ungleichmäßig reif und matschen sehr schnell. Also bleiben wir bei der Hundsrose und konzentrieren uns darauf.

Die Erntezeit

Nachdem Du im Frühsommer festgestellt hast, wo diese wachsen, schaue Ende Oktober nach, ob auch ordentlich Hagebutten an den Sträuchern sind. Das hängt von den Standortbedingungen und der Witterung ab. Hast Du gute Früchte festgestellt, dann kannst Du mit dem Sammeln beginnen.

Hagebuttenmarmelade - Rosenbusch im Herbst mit roten Hagebutten

Achte darauf, nicht zu früh zu sammeln, da die Früchte ihren Geschmack und den hohen Vitamin C Gehalt erst im Oktober erhalten. Ein erster Nachtfrost ist auch nicht schlecht, denn dann haben die Früchte den höchsten Vitamin C Gehalt und sind nicht mehr so hart.

Tipps zum Pflücken

Zum Pflücken ziehst Du am besten alte Klamotten an, da die Büsche oft gut mit Stacheln bewährt sind und sich gegen den Beerenklau manchmal heftig wehren. Achte genau darauf, was Du pflückst. Die Beeren sollten schön rot und nicht schorfig, faul, angestochen oder matschig sein.

Hagebuttenmarmelade - Wildrose mit kräftigen Stacheln

Reiße nicht an der Hagebutte, sondern drehe sie einfach nach hinten weg. Wenn sie reif ist, fällt sie ganz allein ab. Ziehst Du an der Hagebutte, dann ist das Loslösen weitaus schwieriger und die Zweige könnten beschädigt werden. Nimm nur Hagebutten, die sich weiter oben befinden und nicht durch Tiere (Hund, Katze, Fuchs usw.) eventuell verunreinigt wurden.

Sammle nicht alle Hagebutten, sondern lasse eine ausreichende Anzahl Früchte dran, damit die Wildvögel im Winter eine Nahrungsquelle haben. Passe beim Sammeln auf, dass Du im unwegsamen Gelände nicht ausrutscht (nasse Blätter) oder in irgendwelche Löcher fällst. Gehe am besten zu zweit bzw. nimm auf jeden Fall ein Handy und Pflaster mit.

Hagebutten richtig lagern

Die Hagebutten sammelst Du in einem Korb oder zur Not geht auch eine Plastiktüte. Nimm sie zu Hause gleich raus, damit sie nicht schwitzen.

Verarbeitung der Hagebutten zu Hägenmark

Nun kann es mit der Verarbeitung losgehen. Nimm Dir dafür ausreichend Zeit, da die Verarbeitung eine ganze Menge davon in Anspruch nimmt. Du nimmst jetzt die Hagebutten und schüttest diese in die Spüle, um sie gründlich zu waschen. Dann schneidest Du mit einem scharfen Messer den Blüten- und eventuell Stielansatz weg. Da Du dafür jede Hagebutte anfassen musst, kannst Du sie auch gleich auf Güte kontrollieren und schlechte Früchte aussortieren. Es gibt auch "aufwandsminimierte" Rezepte, die die Blütenansätze und Stiele dran lassen, aber ich denke, dann kannst Du ja gleich die industriell hergestellten Produkte kaufen, wo das auch so gemacht wird. Wir wollen ja Wohlgeschmack erleben und nicht den Geschmack vergammelter Früchte und vertrockneter Blütenansätze.

Hagebuttenmarmelade - Hagebutten in der Küchenspüle zum Waschen Hagebutte mit Messer

Reinigung der Hagebutten

Nachdem nun alle Blütenansätze abgeschnitten sind und die Früchte sortiert wurden, wäschst Du sie nochmals gründlich.

Die Kerne entfernen

Nun kommt der komplizierteste Teil. Von der Hagebutte benötigst Du eigentlich nur das Fruchtfleisch. Die Kerne und die unangenehmen Haare daran wollen wir nicht. Diese wurden in der Kindheit als Juckpulver verwendet und lösen auf der Haut allergene Reaktionen aus, die mit heftigem Juckreiz verbunden sind. Wir müssen also die Kerne loswerden.

Methode 1: Du schneidest die Hagebutte auf und kratzst die Kerne mit einem Löffel heraus. Diese Methode ist sehr zeitaufwendig und Du bekommst ohne Handschuhe mächtig juckende Finger. Daher ist diese Methode nur sinnvoll, wenn Du ein paar Früchte trocknen möchtest oder sadomasochistische Züge aufweist.

Ausgekratzte Hagebutte

Methode 2: Du schüttest die Hagebutten in einen von der Größe her geeigneten Kochtopf. Am besten verwendest Du einen Schnellkochtopf. Der hat den Vorteil, dass der Kochvorgang schneller geht und durch die geringe Kochzeit nicht so viel Vitamin C verloren geht. Beim Schnellkochtopf beträgt die Kochzeit etwa 15 Minuten, beim normalen Kochtopf etwa eine Stunde. Vor dem Kochen musst Du den Topf noch mit Wasser auffüllen, bis es knapp über den Hagebutten steht.

Ganze Hagebutten im Schnellkochtopf

Hagebutten pürieren

Nach dem Kochvorgang prüfst Du, ob die Hagebutten weich sind. Nimm nun einen Quirl und verquirle die Hagebutten zu einer musigen Masse. Falls das nicht geht, hast Du die Hagebutten zu wenig gekocht und musst weiterkochen.

Nimm keinen Stabmixer! Dieser zerfetzt die Samen und die Härchen. Die hast Du dann trotz der kleinsten Passierscheibe in der Marmelade. Denk daran, wenn es Dir später im Halse kratzt!

Trennen von Kernen und Fruchtfleisch

Im Folgenden musst Du nun die Kerne (Nüsse) vom Hägenmark trennen. Am besten geht das mit einer Flotten Lotte (Passiergerät). Diese gibt es unverändert seit vielen Jahrzehnten. Du kannst sie zur Herstellung von Tomatenmark, Apfelmus, Kartoffelbrei und Marmeladen verwenden – überall, wo etwas getrennt werden muss. Zum Beispiel die Haut der Tomaten oder die Kerngehäuse der gekochten Äpfel. Das funktioniert auch bei den Hagebutten.

Die Flotte Lotte hat einen Trichter und ganz unten befinden sich Passierscheiben unterschiedlicher Lochung. Das heißt, es ist jeweils nur eine vorhanden, aber es gibt mehrere Scheiben mit unterschiedlichen Löchern. Ich benutze die von Gefu, die der Namensgeber (Flotte Lotte) ist und diese seit Jahrzehnten unverändert produziert. Meine Version von Gefu hat drei Passierscheiben. Die von Gefu sind zwar am teuersten, dafür halten sie aber auch ein oder zwei Leben lang und es gibt immer Ersatzteile dafür.

Passiermaschine - Flotte Lotte

Flotte Lotte bei Amazon kaufen*

Zuerst nimmst Du die 3 mm Passierscheibe. Fülle etwas Hagebuttenmus ein und fang an zu drehen. Es dreht sich recht schwer. Die Körner (Nüsse) sammeln sich ganz unten und Du kannst bzw. musst sie recht oft mit einem Löffel entnehmen, sonst verstopft das Passiergerät. Das musst Du nun mit dem ganzen Mus machen. Gib eventuell etwas Wasser zum Mus dazu, sonst lässt sich das Hagebuttenmark nur sehr schwer passieren. Benutze einen geeigneten Topf als Unterlage, damit das Passiergerät wackelfrei aufliegt. Den Abstreifer (sofern vorhanden) nimm lieber ab, da er bei mir sofort abgebrochen ist – ich nehme an, wegen durchgerutschter Kerne.

Flotte Lotte mit Hagebuttenkernen

Wenn Du alles durch die 3 mm Scheibe passiert hast, wasche das Passiergerät gründlich ab und lege die 2 mm Scheibe ein. Passiere das ganze nun wieder durch die Maschine. Du wirst sehen, dass noch eine ganze Menge Kerne bei der ersten Scheibe durchgerutscht sind. Danach wasche das Passiergerät wieder gründlich sauber und nimm nun die 1 mm Scheibe. Dies ist sehr wichtig, da Du nun auch die feinen Härchen heraussammeln kannst. Was nun übrig bleibt, sieht aus wie Tomatenmark.

Was machst Du, wenn Du keine Passiermaschine hast?

Entweder Du kaufst ganz schnell eine, oder Du streichst die Hagebutten durch ein feines Sieb (viel Spaß). Das geht nicht so einfach. Mein Rat, verdünne den Mus etwas stärker, dann geht es etwas leichter.

Zubereitung der eigentlichen Hagebutten Marmelade:

Das Hagebuttenmark hast Du nun extrahiert. Jetzt kannst Du mit dem eigentlichen Herstellungsprozess der Marmelade beginnen. Stelle einen Kochtopf auf eine Waage und tariere diese. Gib das Hagebuttenmark hinein. Wenn es sehr fest ist, ist es sinnvoll, es zu verdünnen. Ich nehme dazu gerne frisch gepresste Apfelsinen. Natürlich gehen auch Apfelsinensaft, Apfelsaft oder auch Wasser. Nimm also drei frische Apfelsinen und quetsche diese aus. Gib davon so viel in das Mark, bis es sich gut umrühren lässt und kaum noch eine Spur beim Rühren hinterlässt.

Hagebuttenmark

Dann benötigst Du noch den Saft einer frischen Zitrone. Mehr würde ich nicht dazugeben, da ja der ursprüngliche Hagebuttengeschmack wirken soll. Gib nun entsprechend dem gewogenen Gewicht Gelierzucker hinzu. Dabei gilt: lieber etwas mehr als zu wenig, insbesondere bei 2:1 Gelierzucker.

Nimm dann einen Holzlöffel und rühre das Ganze gut um. Stelle es auf die Herdplatte und bringe den Mus unter ständigem Rühren (brennt schnell an) zum Kochen und lasse ihn mindestens drei Minuten sprudelnd kochen. Dabei immer weiter rühren (zieh Dir eine große Küchenhand an, da es spritzt).

Kochende Hagebuttenmarmelade

Gib danach eine kleine Menge auf einen Unterteller und mache die Gelierprobe. Warte ein wenig und prüfe dann, ob die Masse fest wird. Wenn ja, dann ist die Marmelade fertig. Wenn nein, dann koche weiter oder gib noch Gelierzucker hinzu und füge ein paar Spritzer Zitrone hinzu.

etwas Hagebuttenmarmelade auf einer Untertasse

Abfüllen der Hagebuttenmarmelade in die bereits vorbereiteten Gläser:

Die sauberen Twist-Off-Gläser sollten bereits korrekt aufgereiht bereitstehen. Falls Du unterschiedliche Größen und Formen verwendest, achte darauf, dass der Deckel immer der richtige zum entsprechenden Glas ist, denn es muss jetzt alles recht schnell gehen.

Nimm den Topf vom Herd und greife nach einer geeigneten Schöpfkelle, mit der Du gut ausgießen kannst. Am besten eine mit Schnabel. Du kannst auch einen Trichter verwenden. Dies hat den Vorteil, dass Du die Ränder der Gläser nicht beschmutzt. Diese müssen dann vor dem Verschließen wieder gereinigt werden, was gar nicht so einfach ist, da die Gläser sehr heiß sind und alles sehr schnell gehen muss. Dafür gibt es spezielle Marmeladentrichter*. Ich persönlich lege vorher immer Alufolie darüber, und so bleiben meine Gläser auch sauber.

Einfüllen der Hagebuttenmarmelade

Die Gläser,Fertig gefüllte Gläser mit Hagebuttenmarmelade wenn möglich, recht voll bis unter den Rand füllen. Den Rand bei Bedarf sauber wischen und dann den Twist Off Deckel aufschrauben. Danach das Glas sofort auf den Kopf stellen. Dadurch saugt sich der Deckel schön fest und gleichzeitig wird durch das heiße Einmachgut der Deckel sterilisiert. Das gewährleistet eine lange Haltbarkeit.

Nach einiger Zeit kannst Du die Gläser wieder richtig herum drehen. Nach dem Abkühlen ggf. noch sauber wischen und bei großen Mengen an Marmelade sollten Sie die Gläser beschriften. Was drin ist und wann Du sie eingeweckt hast. Lager die Gläser an einem kühlen und dunklen Ort. Normalerweise sind sie unter guten Lagerbedingungen lange haltbar, jedoch solltest Du beim Öffnen eines Glases immer kontrollieren, ob es auch plopp macht und wie die Marmelade oben aussieht. Ist sie schimmelig, dann solltest Du die Marmelade entsorgen. Im Zweifelsfall die Marmelade in den Kühlschrank stellen bzw. nicht zu lange lagern und innerhalb eines Jahres verbrauchen. Bei Gelierzucker 1:1 hält sie sich durch den hohen Zuckeranteil länger. Schütze die Hagebuttenmarmelade auf jeden Fall vor Sonnenlicht, da sonst die Farbe erheblich leidet.

Weitere Fotos von der Herstellung der Hagebuttenmarmelade:

Hagebuttenstrauch - wird bis drei Meter hoch reife Hagebutten am Strauch Rosenstrauch mit Hagebutten schlechte schwarze Hagebutte  matschige Hagebutten drei Hagebutten schöne Hagebutte Stacheln einer Wildrose Hagebutten in einer Schüssel Viele Hagebutten in Nahaufnahme viele Hagebutten ganz nah Hagebutten ganz nah Hagebutten in Großaufnahme Hagebutten in der Spüle Hagebutten in der Spüle mit Wasser aufgeschnittene Hagebutte Hagebutten verarbeiten klassisch Hagebutten abschneiden der Blütenstände Hagebuttenabfall in einer Schale Hagebuttenabfall zum Entsorgen Hagebuttenabfall ganz nah Abfall der Hagebutten  Hagebutten im Wasserbad Hagebutten mit Wasser in der Spüle viele Hagebutten fertig verputzte Hagebutten in einer Schüssel Verputzte und gewaschene Hagebutten Nahaufnahme Hagebutten im Schnellkochtopf Schnellkochtopf gekochte Hagebutten verrührte Hagebutten Flotte Lotte mit Hagebutten Hagebuttenmark Passiermühle mit Hagebutten Passiermaschine mit Hagebutten Flotte Lotte mit gekochtem Hagebuttenmus Hagebuttenmark Hägenmark zur weiteren Verwendung Hagebuttenkerne Topf auf Küchenwaage Tarieren der Waage Hägenmark im Kochtopf Wiegevorgang Drei Apfelsinen und eine Presse Ein Glas frisch gepresster Apfelsinensaft Hagebuttenmark mit Apfelsinensaft Gelierzucker von Diamant Hagebuttenmark mit Gelierzucker Hagebuttenmark mit Gelierzucker im Kochtopf Hagebuttenmark beim Kochvorgang Gelierprobe Abfüllen der Hagebuttenmarmelade in Gläser Überschüssige Hagebuttenmarmelade

Hier die Hagebutten-Marmeladen-Herstellung nochmals in Kurzform zum Ausdrucken für ca. 2 kg Hagebutten:

Material:

  • ca. 2 kg Hagebutten
  • 1 Zitrone
  • 1 Packung Gelierzucker 1:1 oder 2:1 (3:1)
  • Optional: 3 Apfelsinen
  • vier saubere Twist-Off Marmeladengläser
  • Waage
  • Messer
  • Flotte Lotte oder Sieb
  • Schnellkochtopf oder Kochtopf
  • Holzquirl
  • Holzlöffel
  • Zitronenpresse

Zubereitung:

  • 2 kg Früchte abwiegen
  • Hagebutten waschen
  • Blütenansatz und evtl. Stil entfernen, schlechte Hagebutten aussondern
  • Hagebutten nochmals gründlichst waschen
  • Früchte in einen Schnellkochtopf geben (normaler geht auch)
  • Hagebutten im Schnellkochtopf 15 Minuten bzw. im Kochtopf eine Stunde lang kochen
  • Mit einem Quirl (kein Stabmixer) zu einem Mus verquirlen
  • 3 mm Passierscheibe in die Flotte Lotte einlegen
  • Ein paar Löffel Mus in die Flotte Lotte geben und über einem Topf passieren
  • Kerne mit einem Löffel aus dem Passiergerät entfernen
  • Wieder ein paar Löffel Mus passieren, Kerne entfernen usw.
  • Wenn der Mus alle ist, dann die Flotte Lotte gründlich waschen
  • 2 mm Passierscheibe einlegen
  • Mus wieder passieren
  • Wenn der Mus alle ist, dann die Flotte Lotte nochmals gründlich waschen
  • 1 mm Passierscheibe einlegen
  • Mus nochmals passieren
  • Kochtopf auf eine Waage stellen und tarieren
  • Hagebuttenmus in den Kochtopf geben
  • Eine gepresste Zitrone hinzugeben
  • Wenn Konsistenz sehr zäh, dann mit frisch gepressten Apfelsinen, Orangensaft, Apfelsaft oder Wasser verdünnen
  • Entsprechend Herstellerangaben Gelierzucker hinzufügen
  • Unter ständigem Rühren mindestens drei Minuten sprudelnd aufkochen lassen (Handschuhe anziehen - Spritzgefahr)
  • Geliertest machen
  • Falls nicht erfolgreich, dann weiterkochen und eventuell mehr Gelierzucker plus Zitrone dazu geben
  • Wenn erfolgreich, dann die Hagebuttenmarmelade in die vorbereiteten Twist-Off Gläser füllen
  • Gläser sauber wischen und die Deckel aufschrauben.
  • Gläser für einige Minuten auf den Kopf stellen
  • Gläser wieder umdrehen
  • Gläser erkalten lassen
  • Gläser eventuell beschriften
  • Gläser kühl und dunkel aufbewahren
  • Gläser müssen beim Öffnen Plopp sagen
  • Es darf kein Schimmel zu sehen sein, sonst wegwerfen.

Ich wünsche ein gutes Gelingen!

Zusätzlich möglich - Kernlestee aus Hagebutten

Nicht ganz so bekannt ist, dass Du aus den übrig bleibenden Kernen ebenfalls noch etwas machen kannst – nämlich den Kernlestee. Der Begriff kommt von dem schwäbischen Wort "Kernle" für Kerne. Die Hagebuttenmarmelade ist ja fertig, und jetzt hast Du noch die Kerne, die Härchen und etwas Hagebuttenmark übrig. Nun kannst Du daraus den Kernlestee zubereiten.

Normalerweise wäschst Du die Kerne sorgfältig aus, damit keine Härchen zurückbleiben. Ich habe darauf verzichtet – nicht wegen der Haare, sondern wegen der Reste des Hagebuttenmarks. Es wäre schade, diese wegzuwerfen. Die Reste müssen jetzt getrocknet werden, entweder an der Luft oder im Backofen. Ich habe alles auf ein Kuchenbackblech gestrichen und dann bei 50 Grad im Backofen trocknen lassen. Mit etwa 8 Stunden musst Du da schon rechnen. Wende die Masse zwischendurch immer schön, sonst bleibt zum Schluss nur eine steinharte Masse übrig.

Wenn alles getrocknet ist, kannst Du die Kerne entweder so lassen, wie sie sind, oder sie etwas zerkleinern. Entweder mit einem Mörser oder einer geeigneten Mühle, zum Beispiel einer guten Kaffeemühle. Aber pass auf, die Masse ist recht hart! Ganze Kerne müsstest Du zum Tee kochen, indem Du sie mindestens 8 Stunden wässerst. Besser ist es also, wenn Du die Kerne vorher aufbrichst. Das kannst Du auch kurz vor dem Brühvorgang machen, dann gehen keine Öle verloren.

Bei zerkleinerten Kernen beträgt die Ziehzeit etwa 10 bis 15 Minuten, bei ganzen vorgeweichten Kernen 15 bis 20 Minuten Kochzeit.

Verwendung

Der Kernlestee wird bei chronischen Nierenbeschwerden sowie bei Nieren- und Blasensteinen verwendet. Er wirkt harntreibend und soll auch gegen Gicht helfen. Der Geschmack ist leicht vanilleartig. Wenn Du noch Teile vom Früchtemus drin hast, schmeckt er säuerlich nach Hagebutte und etwas nach Vanille.

Ich persönlich habe die getrocknete Masse in der Kaffeemühle gemahlen und dann in einen Teebeutel gegeben (ca. 2 Esslöffel voll). Danach habe ich sie mit kochendem Wasser übergossen und 15 Minuten ziehen lassen.

Hier ein paar Bilder vom Hagebutten Kernlestee:

Hagebuttenkerne zum Trocknen auf einem Backblech Hagebuttenkerne in Nahaufnahme mit Härchen und Mus Habebuttenkerne zerkleinern  Hagebuttenkerne in einer Kaffeemühle gemahlene Hagebuttenkerne Hagebuttenkerne im Teebeutel Hagebuttenkerne im Teebeutel Kernlestee nach dem Aufbrühen ziehen lassen fertiger Kernlestee Tasse mit Hagebutten Kernlestee

Hagebuttentee Herstellen:

Bitte schauen Sie auf meine andere Webpräsenz für eine ausführliche Anleitung.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Herstellung der Hagebuttenmarmelade. 

*Hinweis: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.

 

Comments powered by CComment