Fertiges Quittengelee

Allgemeine Informationen zur Quitte

Quitten sind leider bei uns in Deutschland kaum noch bekannt. Dabei sind sie der Namensgeber für unseren heutigen Begriff Marmelade. Marmelade kommt aus dem portugiesischen Wort "marmelo", was dort Quitte bedeutet. In früherer Zeit war die Quitte sehr beliebt. In der neueren Zeit ist sie bei uns nach und nach immer mehr in Vergessenheit geraten und wenn sie doch noch angebaut wird, dann oft nur zur Zierde, da die Früchte sehr dekorativ sein können. Dekorativ ist auch der gesamte Baum/Busch, von dem es viele Sorten gibt. Grundsätzlich wird unterschieden nach Birnenquitten und Apfelquitten. Birnenquitten haben eine birnenartige Form und Apfelquitten eine Form, die einem Apfel ähnelt.

Quittengelee 37 - Quittenbaum mit Quitten  Quittengelee 89 - Birnenquitte und Apfelquitte

Im Mai bis Juni erscheinen große Blüten, die denen eines Apfels ähnlich sind. Aus diesen Blüten wachsen die Früchte. Quitten sind selbstbestäuber, daher ist ein weiterer Baum nicht erforderlich. Die Früchte reifen ab September/Oktober. Vorher sind die Früchte grün und schlagen dann um in ein gelb/grün und werden danach ganz gelb. Die beste Erntezeit für die Herstellung von Quittengelee ist beim Farbumschlag grün zu gelb. Auf keinen Fall unreife Früchte ernten. Zwar reifen diese auch zu Hause nach, jedoch bleibt der Geschmack unbefriedigend (kennen wir ja alle aus dem Supermarkt von anderen Früchten her). Auch in eine reife Quitte sollten Sie nicht hineinbeißen, der Zahnarzt würde sich freuen, Ihre abgebrochenen Zähne neu machen zu dürfen. Quitten sind leider steinhart und auch noch voller Gerbstoffe, welche sie im rohen Zustand ungenießbar machen. Wir müssen sie also kochen. Erst dann entfalten sie ihren wahren Geschmack, der dann auch für die viele Arbeit entschädigt. Also die Früchte nicht unreif pflücken und am besten auch gleich verarbeiten.  Birnenquitten sind weicher, aber im Geschmack eher fad, Apfelquitten sind härter hingegen vom Geschmack intensiver.

Die Schale und die Kerngehäuse enthalten besonders viele Pektine und unterstützen daher sehr positiv den Gelierprozess. Wollen Sie später die Quitten allerdings noch zu Quittenbrot weiter verarbeiten, dann müssen Sie auf jeden Fall das Kerngehäuse entfernen. Die Kerne der Quitte enthalten Blausäure und dürfen nicht gegessen werden!

Die Quittenfrucht selbst ist sehr vitamin- und nährstoffreich. Sie enthält zum Beispiel viel Vitamin C, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor, Tannine, Gerbsäure, organische Säuren, viel Pektin und Schleimstoffe.

Die Idealquitte hat beim Aufschneiden ein hellgelbes Fruchtfleisch. Ist sie schon ziemlich reif, wird das Fruchtfleisch etwas bräunlich. Manchmal kommt es auch zur sogenannten Fleischbräune bei Quitten. Diese ist nicht gesundheitsschädlich und kann entstehen durch ungünstige Wachstumsbedingungen, schlechte Versorgung des Baums mit Nährstoffen, Frost oder falsche Lagerung der Früchte. Die Früchte können trotzdem verwendet werden.

Hinweis: Wenn Quitten zerteilt werden, färben sich die Stücke danach recht schnell braun. Das liegt daran, dass dabei Substanzen austreten, welche an der Luft oxidieren. Durch bestimmte Enzyme wird dieser Vorgang noch beschleunigt. Es handelt sich dabei um eine Art Wundheilung. Die Qualität wird hiervon nicht beeinträchtigt, die Farbe natürlich schon. Will man das Verfärben verhindern oder einschränken, dann die Stückchen in Zitronenwasser legen.

 

Quitten selbst im Garten anbauen

Es ist überhaupt kein Problem, in unseren Breiten Quitten selbst anzubauen. Früher hatte fast jeder einen Quittenbaum im Garten, jedoch gerieten die Früchte mit der Zeit in Vergessenheit. Der Quittenbaum hat neben den guten Erträgen einen hohen Zierwert. Also, auch wenn Du keine Lust hast Quittenmarmelade zu kochen, dann kannst Du Dich an den schönen großen Blüten und an der herrlichen Farbe der Früchte erfreuen. Ein Quittenbaum ist im Garten ein echter Hingucker, um den Dich alle beneiden werden.

Hinsichtlich des Standortes sind Quitten relativ genügsam. Sie mögen es sonnig und geschützt. Der Boden darf sandig bis mittelschwer sein. Staunässe mögen Quitten nicht. Viel schneiden musst Du die Quitten nicht. Sie können jedoch recht große werden. Das hängt von der Sorte ab. Achte nur darauf, dass eine ordentliche Krone gebildet wird. Vor Frost, welcher die Blüten beschädigt, brauchst Du keine Angst haben, da die Quitte erst sehr spät blüht und zu dieser Zeit gewöhnlich keine Nachtfröste mehr auftreten.

Bei den Quitten wird unterschieden zwischen Apfelquitten und Birnenquitten. Beide haben dem Namen nach die entsprechende Form und variieren auch etwas im Geschmack und in der Festigkeit.

Die Wuchshöhe und Breite beträgt bis zu drei Meter, je nach Art. Ich habe zu Hause im Garten eine Birnenquitte, welche zwei Meter nicht überschreitet und auch von der Breite her nur 1,50 Meter beträgt.

 Quittengelee 36 - Quittenbaum Der Quittenbaum bzw. Quittenbusch, kann bis 3 Meter hoch werden

Wer nicht genug Platz im Garten hat, kann es auch mal mit der "Nordischen Zitrone" (Strauchquitte) versuchen. Dieser Strauch trägt herrliche Blüten und bekommt im Herbst ähnliche Früchte wie die Quitte und kann auch so verarbeitet werden.

Fleischbräune bzw. Fruchtfleischbräune (Stippe) bei Quitten

Manchmal hat man Quitten, welche ganz toll aussehen. Jedoch wenn man sie durchschneidet, dann sind sie innen ganz braun. Das ist eine Stoffwechselkrankheit, welche Fleischbräune bzw. Fruchtfleischbräune genannt wird. Diese befällt nicht nur Quitten, sondern auch anderes Kernobst. Die Ursachen sind vielfältig. Der Standort des Quittenbaums ist eventuell nicht optimal (zu kalkhaltig) oder der Sommer war zu feucht und nass oder aber die Quitten wurden einfach zu lange am Baum gelassen oder gelagert. Einen umfassenden Bericht zur Fleischbräune bzw. Stippe findest Du hier unter Ratgeber - Braune Punkte in Äpfeln - was ist das? 

Die gute Nachricht ist, man kann die Quitten trotzdem verwenden. Beim Kochen verschwindet meist die braune Färbung. Lass Dich also nicht davon abhalten und verwende die Quitten, wie weiter unten beschrieben. Das gilt natürlich nicht, wenn die Früchte faul und matschig sind. Quitten reagieren trotz ihrer Härte sehr empfindlich auf Druckstellen.

Quittengelee 23 - Birnenquitte Quittengelee 24 - aufgeschnittene Birnenquitte mit Fleischbräune Quittengelee 30 klein geschnittene Quitten mit Fruchtfleischbräune Quittengelee 31 - Quitten im Kochtopf

Was benötigt man für die Herstellung von Quittengelee?

Als Erstes benötigst Du Gläser. Hier haben sich die Twist-Off Gläser (Schraubverschluss mit Nockendrehverschluss) bestens bewährt. Wer also ohnehin jeden Morgen Marmelade isst, welche im Handel erhältlich ist, dann braucht man einfach nur die leeren Gläser zu sammeln. Twist off Gläser kann man durch Drehen öffnen und es entsteht ein ploppendes Geräusch. Wenn man die Gläser für die Marmeladenherstellung weiter verwenden will, dann auf keinen Fall die Gläser mit Hilfsmitteln öffnen, welche den Deckel beschädigen. Die später notwendige Dichtheit ist damit nicht mehr gewährleistet.

Die so gewonnenen Gläser sind vorbildlich zu reinigen. Im Allgemeinen ist dafür eine Reinigung im Geschirrspüler im Standardprogramm ausreichend. Sollte der Deckel oder das Glas dort nicht sauber werden, einfach manuell in Spülwasser reinigen. Am besten kurz vor der Benutzung nochmals wiederholen, da in der Zeit des Stehens sich wieder Keime ansammeln können.

Quittengelee 67 - vier Twist-Off Gläser

Den Geschirrspüler auf jeden Fall nach dem Waschen kontrollieren, da die Etiketten der Marmeladengläser sich beim Waschvorgang meist lösen und das Sieb verstopfen können. Am besten die Gläser vorher in Spülmittelwasser legen und die Etiketten ablösen. 

Alternativ gibt es immer passend zur Einkochzeit auch leere Twist-Off Einmachgläser im Handel zu kaufen. Wenn man aber hier Geld sparen möchte, empfiehlt sich die Lösung mit alten Marmeladengläsern.

Nun benötigst Du Gelierzucker. Das ist die schnellste Möglichkeit, zur Marmelade zu kommen. Zur Konservierung wird nämlich Zucker benötigt und zum Gelieren, Geliermittel in Form von Pektin. Das kann man alles selbst einzeln mixen, schneller geht es jedoch mit Gelierzucker. Von diesem gibt es drei mir bekannte Varianten: 1:1, 1:2 und 1:3. Die erste Zahl bezeichnet den Fruchtanteil und die zweite Zahl den Zuckeranteil. Bei 1:1 kommt auf ein Teil Frucht ein Teil Zucker. Das ist ziemlich heftig und lässt den morgendlichen Brotaufstrich recht schnell zur Kalorienbombe werden. Besser geht es mit 2:1, also zwei Teile Frucht auf ein Teil Zucker. Wer ganz wenig Zucker und viel Frucht möchte, der greift zu 3:1. Wichtig: da bei zwei 2:1 und 3:1 der Zuckeranteil geringer als für die Konservierung notwendig ist, werden diesen Produkten Konservierungsstoffe wie zum Beispiel reine Sorbinsäure (E200) oder Kaliumsorbat (E202) zugesetzt. Zusätzlich enthält der Gelierzucker meist Zitronensäure als Säuerungsmittel und etwas Pflanzenöl.
Quittengelee 64 - Tüte Gelierzucker Vorderseite Quittengelee 65 - Gelierzucker von Südzucker - Rückseite

Das Geliermittel Pektin kommt auch natürlicherweise in den Früchten vor, vorwiegend in Früchten mit härteren Bestandteilen, wie zum Beispiel Äpfeln, Zitrusfrüchte. Auch das im Gelierzucker enthaltene Pektin wird meist aus Äpfeln oder Orangen gewonnen.

Wichtig: Pektin verliert bei der Lagerung an Wirksamkeit. Verwenden Sie daher den Gelierzucker nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht mehr, oder nur für Früchte mit ohnehin hohem Pektingehalt. Sie können den Zucker aber ohne Probleme für andere Zwecke im Haushalt verwenden.

Du hast jetzt also Gläser und Gelierzucker. Nun benötigst Du nur noch die Früchte. Hier ist es am besten, wenn man diese aus dem Garten beziehen kann. Verwende auf jeden Fall nur einwandfreie Früchte und keine bereits angegammelte, gerissene oder mit Maden. Die angegammelten Früchte schmeckt man und die Maden sieht man später. Du möchtest ja später die Marmelade mit Hochgenuss essen oder auch verschenken. Du benötigst also mindestens 1 Kilo schöner Früchte. Falls im Garten keine vorrätig sind, kann man diese auch auf vielen Streuobstwiesen pflücken. Oft gibt es auch Sonderangebote im Supermarkt oder beim netten Gemüsehändler um die Ecke. Hier wird das Obst gerade vor Feierabend oder zum Wochenende zum Schnäppchenpreis verkauft. Da heißt es zuschlagen, die Ware prüfen und gegebenenfalls sofort verarbeiten. Auch den netten Nachbarn kannst Du fragen. Manche ältere Bäume tragen so viele Früchte, dass der nette Nachbar sie gar nicht alle verarbeiten kann.  

Quittengelee 43 - Quittenbaum mit Quitten Quittengelee 82 - reife Quitte Quittengelee 34 - Quitten in einer Schale

Hinweis: Wenn man Quitten in eine Schale legt und die in die Wohnung stellt, dann breitet sich ein wunderbarer Geruch aus. Dies gilt insbesondere für Apfelquitten!

Säuerungsmittel: Damit der Gelee richtig geliert und nicht zu fade schmeckt, ist noch ein Säuerungsmittel erforderlich. Zwar enthält der Gelierzucker schon etwas davon, besser ist aber man gibt noch etwas Natürliches hinzu. Ich empfehle eine Zitrone oder noch besser zwei Limetten.

Quittengelee 15 - zwei Limetten

Verarbeitung der Quitten zu Gelee

Nun wiegst Du die Früchte mit einer Waage genau ab. Etwa 2,5 Kilogramm Früchte, die nach dem Verputzen etwa 2 kg Früchte ergeben. Als Erstes musst Du, wenn vorhanden, den weichen Flaum von den Früchten entfernen. Nimm Sie dazu ein Küchenhandtuch und reibe den Flaum damit gut ab. Dieser ist nämlich sehr bitter und würde Dir den Gelee verderben. Danach gründlich waschen. Oder lege die Quitten in eine Spüle. Geben kaltes Wasser hinzu und bürsten die Quitten mit einer nicht zu weichen Bürste den Flaum gründlich ab. Zwischendurch das Wasser eventuell wechseln. Am besten den Prozess zweimal durchlaufen, damit am Ende wirklich keine Härchen mehr dran sind. Es gibt Quitten mit fast gar keinen Flaum oder auch welche mit ganz vielem. Daher immer operativ taktisch entscheiden. Nun sind die Quitten dann wirklich auch sauber. Dann kommt der wohl schwierigste Teil des Unternehmens Quitte.

Quittengelee 1 - Quitten in einer Schale Quittengelee 3 - Quitten in einer Spüle Quittengelee 5 Quitten mit einer Bürste putzen Quittengelee 6 Quittengelee 8

Die Quitten müssen zerteilt werden. Problem – sie sind meist steinhart. Vor allem die Apfelquitten, Birnenquitten sind weicher. Du benötigst also ein scharfes Küchenmesser. Ob mit oder ohne Säge, das musst Du selbst ausprobieren. Ich nehme beides. Ein großes mit einer Säge zum Zerteilen und ein kleines Schälmesser zum Entfernen von schlechten Stellen. Sehr gut funktioniert, zumindest bei Birnenquitten, das große Chefmesser. Nun halbierst Du die Früchte, was bei Apfelquitten relativ gut gelingt, wenn man die mit dem Blütenansatz auf das Schneidebrett legt und vom Stil aus anfängt zu schneiden. Die Birnenquitten sind weit gefährlicher, denn sie haben das Bedürfnis, wie man sie auch legt, wegzurollen. Diese am besten zuerst auf die Seite legen und dann den Stielansatz und den Blütenansatz abscheiden. Danach kann man die Früchte auf die gerade geschnittene Seite legen und mehrmals zerteilen. Das Kerngehäuse und die Schale kannst Du dran lassen (Außer, Du möchtest danach noch Quittenbrot herstellen). Schlechte Stellen müssen natürlich herausgeschnitten werden. Obwohl Quitten sehr hart sind, neigen sie schnell dazu zu faulen.

Quittengelee 25 Blütenansatz abschneiden Quittengelee 26 - Stielansatz abschneiden Quittengelee 27 - Quitte hälftig zerteilen Quittengelee 28 - Quitte in kleine Stücken schneiden Quittengelee 29 - Quittenstücke fertig zur Weiterverarbeitung Quittengelee 99 - Quittenabfall

Nun nimm einen größeren Kochtopf und fülle die zerkleinerten Früchte dort hinein. Dazu gib pro Kilogramm zerschnittene Quitten 3/4 Liter Wasser. Also für 2 kg Quitten 1,5 Liter Wasser. Wenn Du keine Lust hast zu wiegen, dann so viel Wasser einfüllen, dass genau mit den obersten Quittenstückchen abschließt. Eventuell zwei Töpfe benutzen. Dann kochst Du die Quitten so lange, bis sie weich sind. Bei Birnenquitten geht das recht schnell, Apfelquitten benötigen länger. Auf jeden Fall nicht zu lange kochen, dann werden sie zu Mus und halten den Saft noch mehr fest. Sollen Birnen- und Apfelquitten zusammen gekocht werden, ist es ratsam zwei getrennte Kochtöpfe zu verwenden. Damit hast Du nicht das Problem der unterschiedlichen Garzeit. Sind die Quitten fertig, dann lass diese abkühlen. Von mir aus auch eine Nacht stehen lassen. Dann kann alles noch einmal so richtig durchziehen. Nimm dann ein Sieb und schlag es mit einem Leinentuch aus oder nimm einen Pressbeutel. Gib die Quitten hinein und lasse diese abtropfen. Normalerweise soll man das Tuch nicht auspressen, damit der Saft nicht trüb wird. Ich mache es aber trotzdem, weil der Prozess sich sonst über Stunden hinzieht oder es gar nicht tropft. Das liegt auch an der dickflüssigen Konsistenz des Saftes. Da die Schalen und Kerne mitgekocht wurden, ergibt sich eine mehr oder weniger schleimiger Sud, der nicht besonders gerne durch das Tuch möchte. Natürlich kannst Du auch einfach ein recht feines Sieb verwenden. Dann wird der Gelee aber nicht so klar. Hast Du die Kerne nicht mitgekocht, kannst Du später den Rest der Quitten zu Quittenbrot weiter verarbeiten.

Mittlerweile benutze ich statt eines Tuchs nur noch meinem Pressbeutel. er ist eigentlich ein Nussmilchbeutel, funktioniert aber auch hervorragend für Quitten usw. Ist aus Synthetik und geht nicht so schnell kaputt. Das Baumwolltuch ist mir vorher schon öfter beim Pressen mit der Hand durchgerissen. Danach kann es per Hand ausgewaschen werden und dann bei 30 Grad in die Waschmaschine. Aber nicht mit den besten Sachen zusammen!

Quittengelee 60 - Quittenstücke auf einem Teller Quittengelee 61 - braun angelaufene Quittenstücke  Quittengelee 9 - Quittenstücke im Kochtopf Quittengelee 106 - fertig gekochte Quitten Quittengelee 107 - Küchentuch als Passiertuch Quittengelee 108 - Passiertuch voller Quittenmus Quittengelee 109 - Passiertuch auswringen Quittengelee 11 - synthetisches Passiertuch Quittengelee 12 links ausgepresste Quitten, rechts der ausgepresste Quittensaft Quittengelee 110 - Quittensaft in einem becher

Hinweis: Wenn Du Birnen und Apfelquitten hast, ist es gut sie miteinander zu vermischen. Das bitte aber erst nach dem Kochen tun, wenn der Saft ausgepresst ist. Beim Kochen am besten separat kochen, ansonsten kann es passieren, dass die Birnenquitten im Kochtopf bereits Mus sind und die Apfelquittenstücke noch steinhart. 

Du benötigst zur Geleeherstellung 750 ml Quittensaft. Du kannst es auch mit einem Liter versuchen, da die Quitte von Hause aus ja bereits viele Pektine mitbringt. Es gibt Gelierzucker, welcher auch ganz auf Gelees zugeschnitten ist. Also auch immer die Angaben auf dem Gelierzucker beachten.

Schütte den Quittensaft in einen sauberen Kochtopf. Diesen nicht zu klein wählen, denn beim späteren "sprudelnd kochen" steigt der Inhalt um etwa 1⁄4 im Topf an. Rühre mit einem Löffel den Gelierzucker gut unter. Nun gib noch den Saft einer Zitrone oder noch besser zweier Limetten hinzu. Ersatzweise geht auch die gelbe Zitrone aus Plaste mit Zitronensäure, da aber nur ein paar Spritzer. Nun ist unser Grundrezept schon fertig. Du kannst nach Bedarf zusätzliche Gewürze hinzugeben, je nach Geschmack und Lust und Laune. Deiner Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Beispielsweise macht sich in der Weihnachtszeit Zimt, Nelken und Kardamom relativ gut, im Sommer können es Rosenblätter sein und im Winter Vanille. Auch Alkohole wie Rum und Geister sind gut geeignet, den Geschmack zu verändern. Oft reichen auch bestimmte Früchte, um den Geschmack nachhaltig zu verändern bzw. zu verbessern. Insbesondere Brombeeren oder Heidelbeeren aus dem Wald. Da reichen ganz wenige Früchte schon aus.

Ich persönlich stehe aber auf den ganz normalen Quittengeschmack ohne weitere Zusätze. 

Quittengelee 66 - Gelierzucker in den Kochtopf geben Quittengelee 18 - Limetten Quittengelee 62 -  Quittengelee im Kochtopf 

Gut, nun bringe unter ständigen Rühren die Früchte zum Kochen. Es muss richtig sprudeln im Topf. Lasse den Quittengelee so lange sprideln kochen, wie in der Anleitung des Gelierzuckers vorgeschrieben. In der Regel sind das ein bis drei Minuten. Nach dieser Zeit kannst Du den Untertassentest machen. Entnimm einen Esslöffel Gelee aus dem Topf und lassen ihn auf einem Unterteller erkalten. Besonders schnell geht dies im Kühlschrank. Halte nun diesen nun schräg über Dir in die Luft. Tropft Dir der Brei auf die Nase, dann muss er weiter kochen, bleibt er auf dem Teller haften, ohne sich groß zu bewegen, dann ist der Gelee fertig.

Quittengelee 70  - sprudelnd kochend  Quittengelee 71 - Gelee auf Unterteller

Anmerkung: Falls der Gelee auf der Untertasse nicht geliert, dann lasse auf kleiner Flamme den Gelee etwas reduzieren. Du kannst auch noch ein paar Spritzer Zitrone dazu geben bzw. noch ein wenig Gelierzucker, wenn vorhanden. Die Farbe des fertigen Gelees variiert nach Sorte der Quitten, ihren Reifezustand und der Art der Gewinnung des Saftes.

Abfüllen der Marmelade in die vorbereiteten Gläser:

Die sauberen Twist Off Gläser sollten bereits korrekt aufgereiht bereitstehen. Falls Du unterschiedliche Größen und Formen verwendest, achten darauf, dass der Deckel immer der richtige zum entsprechenden Glas ist, denn es muss jetzt alles recht schnell gehen.

Nimm den Topf vom Herd und greife nach einer geeigneten Schöpfkelle, mit der man gut ausgießen kann. Am besten eine mit Schnabel. Du kannst auch einen Trichter verwenden. Dies hat den Vorteil, dass man die Ränder der Gläser nicht beschmutzt. Diese müssen dann vor dem Verschließen wieder gereinigt werden, was gar nicht so einfach ist, da die Gläser sehr heiß sind und alles schnell gehen muss. Dafür gibt es spezielle Marmeladentrichter. Ich persönlich habe früher immer etwas Alufolie über den Rand gelegt und so blieben meine Gläser auch sauber. Mit dem Marmeladentrichter geht es aber einfacher. 

Die Gläser, wenn möglich, recht voll bis unter den Rand füllen. Den Rand bei Bedarf sauber wischen und dann den Twist Off Deckel aufschrauben. Danach das Glas sofort auf den Kopf stellen. Dadurch saugt sich der Deckel schön fest und gleichzeitig wird durch das heiße Einmachgut der Deckel sterilisiert. Das gewährleistet eine lange Haltbarkeit.

Alternativ die Deckel vorher in kochendes Wasser legen und kurz vorher etwas hochprozentigen Alkohol in den Deckel träufeln. 

Quittengelee 69 - Twist Off Deckel in heißem Wasser Quittengelee 72 Abfüllen in Gläser mittels Trichter 

Nach einiger Zeit könne die Gläser wieder richtig rumgedreht werden. Nach dem Abkühlen ggf. noch sauber wischen und bei großen Mengen an Marmelade solltest Du die Gläser unbedingt beschriften. Was drin ist und wann wurden sie eingeweckt. Lager die Gläser an einem kühlen und dunklen Ort. Normalerweise sind sie unter guten Lagerbedingungen lange haltbar (mindestens 1 bis Jahre), jedoch sollte man beim Öffnen eines Glases immer kontrollieren, ob es auch plopp macht und wie die Marmelade oben aussieht. Ist sie schimmelig, dann sollte man den Gelee entsorgen. Im Zweifelsfall den Gelee in den Kühlschrank stellen bzw. nicht zu lange lagern und innerhalb eines Jahres verbrauchen. Bei Gelierzucker 1:1 hält sie sich durch den hohen Zuckeranteil länger. Schütze den Quittengelee auf jeden Fall vor Sonnenlicht, da sonst die Farbe erheblich leidet.

Quittengelee 76 - umgedrehte Twist-Off Gläser Quittengelee 77 - drei Gläser mit Quittengelee Quittengelee 117 Quittengelee auf Toastbrot

Herstellung von Quittenbrot:

Für die Herstellung von schmackhaftem Quittenbrot schau Dir bitte meinen extra Ratgeber zum Thema Quittenbrot auf meiner Webseite www.kurtzberichte.de an.

Herstellung von Quittenkompott:

Für die Herstellung von süßem Quittenkompott sieh Dir bitte meinen extra Ratgeber zum Thema Quittenkompott an.

Quittenkompott 34


 

Hier die Quittengelee Herstellung nochmals in Kurzform zum Ausdrucken

Material und Zutaten:

  • ca. 2,5 kg Quitten
  • vier saubere Twist-Off Marmeladengläser
  • Waage
  • scharfes Messer
  • Schneidebrett
  • Zitronenpresse
  • Sieb
  • Leinentuch/Pressbeutel
  • Schüssel
  • großer Kochtopf
  • optional: Marmeladentrichter
  • 1–2 Packungen Gelierzucker 1:1 oder 2:1 (3:1) – Saftgehalt ist unterschiedlich, besser man hat Reserven
  • 1 Zitrone oder zwei Limetten

Zubereitung:

  • Den Flaum der Quitten mit einem rauen Küchentuch abreiben
  • Früchte im Wasser waschen, abbürsten und abtropfen lassen
  • Quitten zerteilen, Stielansatz, Blüte und schlechte Teile entfernen und in kleine Stücke schneiden
  • Kerngehäuse und Schale wegen des Pektins belassen
  • Nochmals wiegen und eventuell noch Früchte zugeben bis 2 kg zerteilte Quitten erreicht sind
  • In einen Kochtopf geben
  • ca. 1,5 Liter Wasser hinzugeben (die Früchte sollten leicht bedeckt sein)
  • so lange kochen lassen, bis die Quitten weich werden (aber kein Mus!)
  • erkalten lassen
  • Sieb über ein Gefäß legen, Leinentuch darüber ausbreiten und die gekochten Quitten hineingeben
  • Tuch gut auswringen
  • 750 ml Saft abmessen (reicht normalerweise für 1 Packung Gelierzucker)
  • falls mehr Saft, dann den zusätzlich benötigten Gelierzucker bereitlegen 
  • den Quittensaft in einen sauberen Topf geben
  • den benötigten Gelierzucker hinzugeben 
  • Zitrone oder Limette waschen, halbieren und auspressen
  • den Zitronensaft/Limettensaft zum Quittensaft hinzugeben 
  • eventuell noch weitere Gewürze wie Zimt, Nelken, Vanille usw. zugeben
  • den Saft mit dem Zucker zum Kochen bringen, dabei ständig rühren
  • mindestens drei Minuten unter ständigen Rühren kochen lassen (Angaben des Gelierzuckerherstellers beachten!)
  • Untertellertest machen, ob der Gelee fest wird, wenn nein weiterkochen, evtl. noch etwas Gelierzucker hinzugeben bzw. Zitronensäure
  • wenn ja, dann den Topf vom Herd nehmen
  • mit der Kelle den Gelee in vorbereitete Gläser füllen
  • Glasrand bei Bedarf sauber wischen und die Deckel aufschrauben.
  • Gläser für einige Minuten auf den Kopf stellen
  • Gläser wieder umdrehen
  • Gläser erkalten lassen
  • Gläser beschriften
  • Gläser kühl und dunkel aufbewahren
  • Gläser müssen beim Öffnen Plopp sagen
  • Es darf kein Schimmel zu sehen sein, sonst wegwerfen.

Ich wünsche Dir ein gutes Gelingen! 😀

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